Gartenarbeit, Spielrunden, Musik… – Wie beschäftigen sich eigentlich die Bewohner eines Pflegeheims?

Viele Pflegeheime bieten ein vielfältiges Beschäftigungsangebot für die Bewohner an. Doch was genau wird dort angeboten? Und wie sieht der Alltag eigentlich aus? In diesem Artikel wollen wir euch einen kleinen Einblick geben…

Im Allgemeinen können die Senioren im Altersheim an Einzel- und Gruppenangeboten teilnehmen. Dabei wird darauf geachtet, dass es spezielle Angebote für Bewohner mit Demenz gibt. Diese Angebote sind eher auf die Sinne abgestimmt, begleiten den Alltag der Erkrankten und sollen zum Erhalt der Selbstständigkeit beitragen. Generell wird aber auch individuell geschaut, welche Aktivitäten für den jeweiligen Pflegebedürftigen Sinn machen. Dies natürlich nicht nur in Hinblick auf Demenzkranke, sondern so wird auch darauf geachtet, dass Interessen und Vorlieben gefördert und in den Alltag integriert werden. Deshalb gehören handwerkliche Angebote, wie Basteln, kreatives Gestalten und Garten- und Pflanzenpflege laut der „Deutschen Seniorenstift Gesellschaft“ genauso zum Programm, wie Tageszeitung vorlesen, Kegeln, Bingo, Koch- und Backrunden und musikalische Angebote. Es wird aber auch speziell auf die körperliche und psychische Fitness eingegangen, mit Aktivitäten wie Gymnastik, Gedächtnistraining, Gesprächsgruppen oder tiergestützten Interventionen. Auch größere Events finden hin und wieder in den meisten Pflegeeinrichtungen statt, auf die sich die Bewohner häufig ganz besonders freuen, wie zum Beispiel Tanztees, Adventsmärkte, wöchentliche Ausflüge an verschiedene Orte oder Tanztees. Außerdem arbeiten viele Pflegeheime mit örtlichen Grundschulen, Kindergärten oder Kitas zusammen und ermöglichen damit regelmäßige Begegnungen zwischen Alt und Jung.

Es lässt sich also feststellen, dass fitte Senioren viele Möglichkeiten der Beschäftigung haben und sich nebenbei auch im sozialen, politischen oder kirchlichen Bereich engagieren können. Dies kann ein großer Vorteil sein. Beginnend mit der Rente fühlen sich viele Senioren nicht mehr als Teil der Gesellschaft und verlieren oft das Gefühl gebraucht zu werden. Mit einem Einzug in eine Pflegeeinrichtung wird dieses Gefühl oft noch verstärkt. Durch die oben beschriebenen Aktivitäten fühlen sich viele Senioren wieder gebraucht und leisten einen aktiven Beitrag zur Gesellschaft. Körperlich stark eingeschränkte Personen haben es leider nicht so leicht. Die Beschäftigungen sind eingeschränkter möglich und die Auswahl der Aktivitäten wird kleiner, aber dennoch gibt es einige Dinge, die gemacht werden können, wie zum Beispiel die Einbindung in die Hausarbeit durch kleinere Aufgaben. Viele Senioren sind jedoch oft antriebslos und es fehlt ihnen die Lust an Aktivitäten teilzunehmen. Das wird oft durch Erkrankungen wie Demenz oder Depressionen ausgelöst, kann aber auch durch Medikamente hervorgerufen werden oder durch Trauer um einen Angehörigen auftreten. Deshalb wird individuell gegen diese Antriebslosigkeit vorgegangen. Verschiedene Aktivitäten werden nach und nach wieder zum Bestandteil im Leben des Pflegebedürftigen und tragen zur Aktivierung der Senioren bei, wodurch das Selbstwertgefühl wieder steigt.

An einem realen Beispiel lässt sich gut erkennen, wie die Pfleger es schaffen die Senioren zu motivieren und ihnen durch verschiedene Aktivitäten einen geregelten Tagesablauf ermöglichen, der hin und wieder aber auch mit Überraschungen gefüllt ist. Die Tagespflege Kieztreff aus Stadtfeld in Magdeburg, mit der wir seit einiger Zeit zusammenarbeiten geben auf ihrer Website einen Einblick in ihren Tagesablauf. So wird mit einem gemeinsamen Frühstück begonnen, bei dem erste Gespräche mit bekannten Gesichtern geführt werden können. Gemeinsame Mahlzeiten bilden im Kieztreff den zentralen Kontaktpunkt zwischen den Senioren. So werden die Mahlzeiten meistens frisch zusammengekocht, wobei diese Aktivität für viele Besucher der absolute Höhepunkt ist. Ab 10 Uhr werden dann verschiedenen Aktivitäten angeboten, zum Beispiel Spazieren gehen, bewegungsaktive Gesellschaftsspiele, Gymnastik oder Tanz. Aber auch Gesellschaftsspiele, Malen, gemeinsames Singen und Musizieren, Gedächtnisspiele und -übungen gehören zum Angebot. Auch kleinere Aufgaben, wie das Decken des Tisches oder Fische füttern werden von den Gästen übernommen. Gerade diese kleineren Aufgaben geben vielen Demenzkranken einen Ankerpunkt im Alltag. Um 13 Uhr gibt es dann eine kleine Mittagsruhe, in der die Besucher lesen, Musik hören oder entspannen können. Danach geht es dann zum gemeinsamen Kaffeetrinken und im Anschluss werden wieder verschiedenen Aktivitäten angeboten.

Habt ihr euch so einen Alltag in einer Pflegeeinrichtung vorgestellt? Oder vielleicht doch ganz anders? Wir können mit unseren virtuellen Spaziergängen noch mehr Abwechslung in den Pflegealltag bringen. Virtual Reality kann sich bewiesenermaßen positiv auf das Wohlbefinden des Nutzers auswirken und trägt maßgeblich zur Aktivierung der Zuschauer bei. Gerade für nicht mehr so fitte Senioren ist diese Art des Erlebnisses eine neue Chance, um gegen Monotonie und Einsamkeit anzugehen. Aber auch demente Bewohner können gezielt gefördert werden, indem die Erinnerungen angekurbelt werden. Warum also nicht mal auf neue und innovative Ideen setzen?

Quellen:

https://deutsche-seniorenstift.de…

http://alter-pflegen.vitanet.de…

http://www.tagespflege-stadtfeld.de…